Der Garten, 1999 – 2002

 
   

Historisch gesehen ist der Garten immer ein Wunschbild der Welt und zugleich die Rekonstruktion des ersten aller Gärten: des Paradieses. Der Garten bezeichnet den Raum zwischen dem Heim und der “wilden Welt”, die uns unbekannt, unvertraut ist. Im Garten versuchen wir Natur und Kultur in ein Gleichgewicht zu bringen.

Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Erscheinungen menschlicher Existenz ist ein labiles. Daher braucht der Garten permanente Hinwendung und Pflege. Und wird damit zum Sinnbild für alles vom Menschen im Spannungsfeld scheinbar widersprechender Energien geschaffen. Als Zwischenwelt dient er körperlichen wie geistig-transzendenten Bedürfnissen. Im Garten gestalten wir uns eine Utopie.

Ausgangsmaterial meiner Arbeit sind Fotos aus Tageszeitungen, die Berichte von Gewalt, Krieg, Hunger, Naturkatastrophen illustrieren sollen. Diese den Schrecken betonenden Bilder sind in ihrer massenhaften Verbreitung oder der unmöglichen Identifikation mit den Abgebildeten oft nicht mehr lesbar/wirksam.

Mit einfachen re-fotografischen Mitteln suche ich in diesen Bildern nach Elementen, die mich an die Zwischenwelt Garten erinnern. In winzigen Ausschnitten finde ich sie meist im Hintergrund von Bildern, so als wären sie vergessen worden oder zufällig mit auf das Bild gelangt. In den entstehenden, oft sehr dunklen Bilder, die auch von Resten des Zeitungsrasters bestimmt werden, sieht man die Elemente des Gartens: Gebäude, Pflanzen, Landschaft, Zäune, Wege, manchmal auch Menschen: Gestalteter Lebensraum, den ich in dieser Arbeit als Garten (s.o.) begreifen möchte.

 

Der Garten 1999 – 2002

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