Projektbeschreibung  
   

Wer die Augen schliesst während er betrachtet wird, verzichtet auf die Wehrhaftigkeit des eigenen Blicks. Er willigt ein in das Betrachtetwerden, verzichtet auf Kontrolle.

Seit 1986 fotografierte ich Freunde und Bekannte in studioähnlicher Umgebung. Die Sitzungen dauerten selten weniger als 3-4 Stunden, in denen ich mich bemühte den Porträtierten dazu zu bewegen den Alltag hinter sich zu lassen und bei sich selbst anzukommen. Ich dachte nicht daran ein "wahres" Bild der Person zu schaffen. Ziel war ein hohes Maß an Konzentration, Akzeptanz und Einwilligung ins Angeschautwerden.

Ich war überrascht wie kraftvoll die Bilder der Personen mit geschlossenen Augen wirkten. Um das Dialogische des sich Zeigens und des Zurückschauens, des Passiven und wieder Aktiven deutlich zu machen wählte ich die zweiteilge Form. Der Abstand zum Betrachter bleibt dabei bewußt derselbe. Es gibt keine physische Bewegung. Der schwarze Hintergrund sichert Konzentration und Intimität.

   
Open/Closed, 1987-89
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